Was bedeutet „GIPV“?
GIPV, gebäudeintegrierte Photovoltaik, ist die konstruktive Integration der photovoltaischen Zellen in die Gebäudehülle. Hier produzieren die Solarmodule nicht nur Strom, sondern übernehmen gleichzeitig eine Gebäudefunktion wie Wetterschutz, Sonnenschutz oder andere konstruktive Aufgaben.
Schneelasten, Windlasten
Klimatische Bedingungen sind gerade in Europa regional recht unterschiedlich und haben wesentlichen Einfluss auf die Statik und die Ausführung von Bauwerken, insbesondere bei so exponierten Positionen wie die der Solaranlagen. Alpen und Alpenvorland fordern eine Bauweise, die streckenweise eine hohe Belastung durch Schnee und Wind aushält.
Schneelasten drücken gravitationsbedingt senkrecht nach unten. Windlasten wirken dagegen in der Regel parallel zum ebenen Grund, wodurch die Verankerung in alle Richtungen sehr solide sein muss.
Heute gibt es für beinahe alle Arten von Dachkonstruktionen und Eindeckungen bewährte Montagesysteme inklusive genauer Berechnungen ihrer Belastbarkeit.
Ist eine Begutachtung der Unterkonstruktion und des Dachstuhls nicht möglich, ergeben sich Unsicherheiten, was den Zustand des Daches und die Beschaffenheit der Unterkonstruktion betrifft.
Wechselrichter
Legen Sie schon bei der Planung der Anlage den Platz für den Wechselrichter fest. Bei Außenmontage ist auf die entsprechenden Schutzklassen (z. B. IP 65) zu achten. Auch wenn Wechselrichter für den Außeneinsatz geeicht sind, sollten sie in kühlen, geschützten, gut zugänglichen Bereichen angebracht sein.
Wechselrichter sind elektronische Geräte, die über passive oder aktive Kühlmechanismen verfügen müssen.
Die Geräte schützen sich bei zu hohen Temperaturen durch Abschaltung oder Reduzierung der Leistung. Überhitzung mindert auf jeden Fall den Ertrag und verkürzt die Lebensdauer um Jahre.
In der ÖVE/ÖNORM E 8001-4-712 ist ab einer Leitung von 4,6 kVA eine mehrphasige Einspeisung gefordert, um eine erhöhte Schieflast zu vermeiden. Manche Energieversorgungsunternehmen (EVU) verlangen auch bei niedrigeren Leistungen eine mehrphasige Einspeisung. Die Abstimmung mit dem EVU ist im Normalfall Sache der beauftragten Planungs- bzw. Errichterfirma. Wechselrichter sind für unterschiedliche Generatorgrößen und den Einsatz in einem speziellen Arbeitsbereich konzipiert. Die besten Wirkungsgrade werden bei Betrieb im obersten Leistungsbereich erzielt.
Bei normalen Einfamilienhäusern wird eine Überdimensionierung von ca. 20 % empfohlen. Eine zu starke Über- wie auch Unterdimensionierung wirkt sich ungünstig auf die Leistung aus. Aber die meisten Hersteller bieten zur richtigen Abstimmung der Module mit dem Wechselrichter ohnedies eigene Berechnungshilfen an. Sobald Licht auf die Solarmodule trifft, liegt bei einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage immer eine Gleichspannung bis zum Wechselrichter an. Um die Gleichspannung im Notfall vom Wechselrichter abtrennen zu können, muss in jeder Photovoltaikanlage unmittelbar vor dem Wechselrichter eine DC-Trennstelle eingebaut werden.
Blitzschutz
Eine Photovoltaikanlage erhöht grundsätzlich nicht das Risiko eines Blitzeinschlages. Die/der ErrichterIn bzw. PlanerIn der Photovoltaikanlage ist allerdings verpflichtet, sie gemäß den gültigen Blitzschutznormen zu errichten. Dies dient einerseits zum Schutz der Photovoltaikanlage selbst, andererseits ist damit auch die restliche Gebäudeinstallation vor Überspannungen sicher, die über die Photovoltaikanlage eingekoppelt werden könnten. Bei vorhandener Blitzschutzanlage ist die Photovoltaikanlage entsprechend ÖVE/ÖNORM E 8001-A2 in diese einzubeziehen. Wundern Sie sich also nicht, wenn AnlageplanerInnen von Überspannungsschutz und Potenzialausgleich sprechen.
Unter einem Potenzialausgleich versteht man die Verbindung gemäß ÖVE/ ÖNORM E 8001-1 aller elektrisch leitenden Gehäuseteile (Wechselrichter etc.) und Installationseinrichtungen (Solarmodulrahmen, Montagesystem) mit der Fundamenterdung des Gebäudes. Grundsätzlich werden dazu 16 mm²-Kupferleitungen verwendet. Der Überspannungsschutz auf der Gleichstrom-Seite muss innerhalb von maximal 3 m nach der Dachdurchdringung installiert werden. Sollte die Gleichstrom-Leitung länger als 10 m sein, muss ein weiterer Überspannungsschutz gesetzt werden. Wenn der Abstand zwischen dem Überspannungsableiter und dem Umrichter mehr als etwa 10 m ausmacht, so kann der Wechselrichter durch einen zusätzlichen Überspannungsableiter vor dem Wechselrichter geschützt werden.